Michael – Aufnahmeleiter
Michael ist 47 Jahre alt und seit August 2009 Aufnahmeleiter bei der Bremedia Produktion.
Michi, wir stehen gerade inmitten des 3nach9 Studios – immer wieder hallen deine lauten Ansagen während der Proben durch die Lautsprecher. Du hast hier wohl den Hut auf!?
(Lacht) Ich sehe mich eher als den Typen, der die Zeit und den Ablauf im Auge behält.
Sind das deine Hauptaufgaben als Aufnahmeleiter?
Die Aufgaben des Aufnahmeleiters könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich versuche es trotzdem mal griffig zu machen: Der Aufnahmeleiter ist vor allem für die Organisation vor, während und nach einer Produktion zuständig. Darüber hinaus versucht er, die Planung am Set möglichst einzuhalten und zwischen den Gewerken zu vermitteln. Die Zeit ist uns da natürlich immer ein Dorn im Auge.
Wie wichtig ist da ein Auge für Details?
Sehr wichtig! Der weltbeste Ablauf bringt einem nichts, wenn das Team am Set hungern muss oder einem gar die Genehmigung für das Abstellen eines Übertragungsfahrzeugs im Halteverbot fehlt. Aber auch die Einhaltung der Arbeitszeiten ist ein wichtiges Thema. Da muss man im Vorfeld clever disponieren und planen.
Das Planen scheint dir also im Blut zu liegen – die Medienbranche auch?
Tatsächlich war ich – damals ganz klassisch – nach dem Abitur erstmal bei der Bundeswehr und habe danach etwas unmotiviert Volkswirtschaftslehre studiert (lacht). Nebenbei habe ich beim Saarländischen Rundfunk als studentische Hilfskraft gearbeitet und durfte direkt an meinem zweiten Arbeitstag beim „Halberg Open Air“ vor 30.000 Tausend Menschen mit dem Kameramann auf der Bühne stehen und die Kabel ziehen. Das war eigentlich der Moment, in dem ich wusste: Das will ich mein Leben lang machen!
Was für ein großartiger Moment! Und von heute auf morgen dann direkt zur Bremedia?
Ganz so leicht ist es denn auch wieder nicht. Ich durfte während meiner Zeit beim Saarländischen Rundfunk noch mehrere dieser besonderen Momente erleben – leider aber immer nur als studentische Hilfskraft. Ich habe mich dann schnell für ein Volontariat in der Aufnahmeleitung entschieden, habe danach einige Jahre als freier Aufnahmeleiter gearbeitet und bin 2006 über eine Schwangerschaftsvertretung das erste Mal auf die Bremedia aufmerksam geworden.
Das ist jetzt 14 Jahre her. Wie glücklich bist du hier heute?
Die Abwechslung macht’s und die hält auch glücklich! Wenn ich mich zurück erinnere an „3nach9“ mit den Toten Hosen oder die unzähligen „buten un binnen“ Sendungen, in denen ich so viel Quatsch erlebt habe, sind das einfach ganz besondere Momente, die nicht jeder erleben kann – also irgendwo etwas ganz exklusives, das ist schon toll! Und irgendwie fühlt man sich bei so viel „buten un binnen“ auch viel gebildeter. Macht also nicht nur glücklich sondern auch was mit meiner Bildung, der Job hier.
Und wo wärst du, wenn das mit der Medienbranche doch nichts geworden wäre?
Ich wollte noch nie diesen typischen nine to five Job haben. Die Polizei und die Feuerwehr fand ich zum Beispiel schon immer interessant aber hätte ich bei der Bundeswehr auch Flugzeuge fliegen können. Irgendwie hängt ja doch alles miteinander zusammen. Jetzt bin ich gelandet und wunschlos glücklich.