Der Bremer Sträucherheld
Er will heimische Sträucher retten, und das wird höchste Zeit, findet Sönke Hofmann. Denn in Norddeutschland ist jede dritte heimische Sträucherart vom Aussterben bedroht.
Der Bremer Förster und Nabu‐Chef hat das nötige Fachwissen und findet dank seiner unterhaltsamen Art immer mehr Mitstreiter. Sönke Hofmann arbeitet mit einer Baumschule zusammen, die extra für den Bremer Wildsträuchermarkt Pflanzen anbaut. Damit die zarten Gewächse frisch verkauft werden können, werden sie erst kurz vor Markteröffnung ausgehoben. Mehr als 50 Arten, die in kürzester Zeit sortiert werden müssen. Sönke Hofmann gibt seinen Helfern erstmal einen Crashkurs in Sträucherkunde, damit nichts durcheinanderkommt. Die Vielzahl an Arten reicht von Fruchtsträuchern bis zu Giftsträuchern oder reinen Duftsträuchern. Schon unsere Vorfahren, wie der berühmte Ötzi, nutzten ihr Wissen über Wildsträucher beim Nahrungssammeln, als Medizin und zum Waffenbau.
Zudem sind die heimischen Sträucher für die heimischen Tiere lebenswichtig. Vor allem als Nahrungsquelle. Hofmann erklärt beim Gang durch eine Schrebergartensiedlung, welche Pflanzen in Norddeutschland keinen großen Nutzen haben, wie etwa Rhododendron. Bei der Vogelbeerenernte überrascht der Fachmann die Laien: Sönke Hofmann isst die Früchte direkt vom Baum und beweist, dass sie auch für Menschen sehr vitaminreich sein können und gar nicht so giftig sind.
„Die Nordreportage: Der Bremer Sträucherheld“ begleitet den Sträucheraktivisten Sönke Hofmann durch vier lehrreiche Jahreszeiten — vom Anbau und Kaufen über das Einpflanzen der heimischen Sträucher, die pralle Blüte‐ und Erntezeit bis hin zum Rückschnitt.